Fundstelle von Sgt. Beyer lokalisiert!

B-17G, Flying Fortress 43-37889

20.01.1945


TRANSLATION



Am 20.01.1945 stürzte ein amerikanischer B17- Bomber, Kennung 43-37889 „Black Widow“, bei Mechtersheim ab. Zwei der neun Insassen starben während diesem Ereignis. Einer davon, der Pilot Leutnant Mitchell, verbrannte im Wrack an der Absturzstelle. Acht Soldaten konnten, teils noch in letzter Minute, mit dem Fallschirm abspringen. Einer davon überlebte den Absprung nicht.  Sergeant Beyer wurden bei Oberlustadt tot in einem Acker gefunden. Alle anderen überlebten den Fallschirmabsprung und wurden gefangen genommen. Alle überlebten den Krieg.


Sergeant Beyer verließ das Flugzeug nordwestlich von Oberlustadt, wenige Sekunden bevor es in Mechtersheim aufchlug. Er wurde von Soldat Erwin Kirschbaum bei Oberlustadt, hinter dem Friedhof in einem Acker (Gewanne „Unterhalb vom Grasweg“) gefunden. Soldat Kirschbaum bewachte um die Mittagszeit Kriegsgefangene, die in Lustadt arbeiten mussten. Aufgrund seines bereits fortgeschrittenen Alters musste Erwin Kirschbaum keinen Frontdienst mehr leisten, sondern verrichtete seinen Dienst in dem Ort, in dem er wohnte. Sergeant Beyers Fallschirm schien „beschädigt“. Er war wohl ausschließlich durch die Wucht des Aufschlags, ohne ausreichend Auftrieb durch seinen Fallschirm, gestorben. 


Der kurz nach dem Auffinden angefertigte Polizeibericht beschreibt genau, wie und mit welcher Ausrüstung Sergeant Beyer aufgefunden wurde, bzw. was er in seine Taschen hatte. Anhand der vorgefundenen Gegenstände konnte er schnell identifiziert werden. Dieser Polizeibericht wurde wenige Monate später Teil des amerikanischen Untersuchungsberichts, als die amerikanische Luftwaffe, wie es bei jedem abgeschossenen amerikanischen Flugzeug der Fall war/ist, dem Absturz auf den Grund ging. 

 

In den Taschen von Sergeant Beyer wurden unter anderem englische Banknoten, persönliche Papiere und Kleinwerkzeug gefunden. Waffen waren keine dabei. An seinem Körper wurde das wohl wichtigste, seine Erkennungsmarken, aber zusätzlich auch ein Armband mit seinem Namen gefunden. Dazu sein offensichtlich beschädigter Fallschirm. 



Im Rahmen der Nachforschungen um diesen Flugzeugabsturz wurde versucht, die Familie von Sergeant Nelson Beyer in den USA zu kontaktieren. Sie wurden in Red Hill Pennsylvania gefunden und informiert. Nun galt es, Soldat Kirschbaum bzw. seine Nachfahren zu finden. Denn wo Sergeant Beyer genau zu Tode gekommen ist, wäre für seine Nachfahren sehr wichtig zu wissen. Als ein Reporter der „Rheinpfalz“ dann einen Suchartikel veröffentlichte, kam der Ball schnell ins Rollen. Das Ergebnis war, dass der Sohn von Soldat Kirschbaum sich bei der IG Heimatforschung meldete. Bei einem Vor-Ort-Termin zeigte er schließlich, wo Vater Erwin Kirschbaum Sergeant Beyer damals genau gefunden hatte. Eine nicht nur historisch wichtige Information. 

 

Dies war ein kleines, aber sehr wichtiges Teil des Puzzles, das gelöst werden konnte. Für die Familie Beyer ist dieses Wissen von unschätzbarem Wert. Irgendwann, wenn keiner mehr darüber berichten kann, wäre diese Stelle auch „verloren“ gegangen. Nun ist sie gesichert und die Familie Beyer kann die Stelle in Zukunft besuchen. 

Erik Wieman