1918-2018: Erkennungsmarken Vimy Ridge/WK1 sollen nach 100 Jahren aus Kanada zurückkehren


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hoovers Enkel Jim (71) lebt in Ontario/Kanada und möchte die Erkennungsmarken an Nachfahren von Johannes Krause und Heinrich Knop übergeben.

 

 

1917 war ein Kanadier zum Einsatz in Frankreich und brachte zwei Blechmarken mit zurück. Eine davon gehörte dem Spandauer Johannes Krause.  

Von 1914 bis 1918 erlebten Millionen Männer an den Fronten die Hölle. Fast zehn Millionen Soldaten starben im Ersten Weltkrieg, darunter zwei Millionen Deutsche. 

Unzählige Familien trauerten vor 100 Jahren um Väter und Söhne, viele wurden in den Massengräbern der Schlachtfelder verscharrt. Schicksale blieben ungeklärt, bis heute. Oft konnten tote Soldaten, zerfetzt von Minen oder Granaten, nur anhand ihrer Blechmarke identifiziert werden. Auf diesen Erkennungsmarken waren Name, Geburtsdatum, Wohnort und Einheit eingestanzt. Die Soldaten trugen sie an einer Kordel um den Hals. 

Blechmarke von Johannes Krause aufgetaucht 

Einer der Gefallenen hieß Johannes Krause und kam aus Spandau. Seine Marke ist jetzt aufgetaucht, nach 100 Jahren in Kanada. Jim Hoover (71) hat sie geerbt und möchte sie zurückgeben!

 

 

Die Erkennungsmarke des 1917 in Frankreich gefallenen deutschen Soldaten Johannes Krause aus Spandau (Foto: Privat)
Die Erkennungsmarke des 1917 in Frankreich gefallenen deutschen Soldaten Johannes Krause aus Spandau (Foto: Privat)

 

Der Kanadier aus Ontario fand das Weltkriegsdokument im Nachlass seines Opas. Hoover: „Mein Großvater Robert war 1917 im Einsatz in Frankreich. Nach dem Gefecht bei Vimy hat er zwei Erkennungsmarken deutscher Soldaten mit nach Hause genommen. Eine davon stammt von Johannes Krause aus Berlin.“

 

Die Daten des Gefallenen Spandauers immer noch lesbar

 

Die Marke ist oval, etwa so groß wie eine EC-Karte. Auf dem Blech erkennt man deutlich, wem sie gehörte. Man liest: „Johannes Krause, Spandau, Weverstraße 8, 15.10.96.“ Der Soldat war, als er im April oder Mai 1917 an der Westfront fiel, gerade 20 Jahre alt. Er gehörte zur 2. Kompanie des Garde Grenadier Regiments Nr. 5, seine Identifikationsnummer lautete 1132. Er starb wohl bei der Schlacht bei Vimy. Mehr weiß man leider nicht.

 

Lieutenant Robert Harvey Hoover (1895 – 1976) nahm die Marke 1918 mit nach Kanada (Foto: Privat)
Lieutenant Robert Harvey Hoover (1895 – 1976) nahm die Marke 1918 mit nach Kanada (Foto: Privat)

 Jim Hoover möchte die Marke an die Hinterbliebenen von Johannes Krause übergeben. Hoover: „Womöglich wohnen sie ja noch in Berlin. Die Rückgabe ist mir ein großes persönliches Anliegen.“ Hinweise bitte an die B.Z. (lokales@bz-berlin.de) oder an die Interessengemeinschaft Heimatforschung: erik.wieman@gmail.com.